
Gut gemacht! Ricardo Raffaele ist neuer Heinrich-Sommer-Preisträger.
Die Josefs-Gesellschaft hat unseren Azubi aus dem BBW Neuwied die Auszeichnung für besondere Leistungen verliehen. Ricardo hat seine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik erfolgreich absolviert - und so manche Hindernise genommen. Für seinen weiteren Lebensweg wünschten ihm zahlreiche Wegbegleiter in einer kleinen Feierstunde nur das Beste.
Ricardo: Wir sind stolz, so tolle Azubis wie dich bei uns auszubilden!

Bereits zum vierten Mal machten sich Anfang Oktober die Maler-Azubis des Berufsbildungswerkes des Heinrich-Hauses Neuwied auf den Weg, um der Jugendfreizeitstätte Kelberg in der Vulkaneifel zu neuem Hochglanz zu verhelfen. "Zwei Tage lang haben wir Türen lackiert, Wände tapeziert und beschichtet, Boden gespachtelt und Design Belag verlegt", berichtet Jürgen Gerhards, Koordinator im Bereich Farbtechnik des BBW.
Die Jugenfreizeitstätte Kelberg ist ein Selbstverpflegerhaus für Bildungs- und Freizeitmaßnahmen in der Nähe des Nürburgrings und bietet Gruppen mit bis zu 51 Personen Platz. Das Haus wird von einem gemeinnützigen Verein durch ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder betrieben. Die Jugendlichen des Heinrich-Haus BBW leisten hier eine willkommene Unterstützung. Gleichzeitig diente der Ausflug auch dazu, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Nach der Arbeit haben die Teilnehmer zusammen gekocht, gegrillt und gespielt.

Erfolgreiche Kooperation zwischen Autohaus Wahl Rheinland GmbH & Co. KG und Heinrich-Haus gGmbH
26 junge Menschen erlernen derzeit bei fit & flink – Die Autowerkstatt, hinter der das Heinrich-Haus steht, den Beruf des Kfz-Mechatronikers oder Fachpraktikers für Kfz-Mechatronik. Für die praktische Ausbildung der Menschen mit Behinderung bietet die modern eingerichtete Werkstatt alle Möglichkeiten, um sie fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen. Doch ohne Kooperationspartner, bei denen die Azubis im Rahmen von Praktika die reale Arbeitswelt erleben können, ist erfolgreiche Inklusion kaum möglich. Viele Unternehmen scheuen eine Zusammenarbeit, weil sie sich nicht vorstellen können, wie Menschen mit Behinderung bei ihnen tätig werden können. Sie denken sofort an schwerst körperlich und geistig behinderte Menschen. Dabei haben beispielsweise einige Azubis bei uns angefangen, weil sie Schwierigkeiten beim Lernen des theoretischen Stoffes haben. Sie sind körperlich voll belastbar und können durch unsere intensive Betreuung die Defizite so ausgleichen, dass sie den praktischen Job genauso gut wie Lehrlinge anderer Werkstätten erledigen können“, erklärt Michael Jablonski, Kfz-Meister und Ausbilder bei fit & flink.
Hier gilt es, Aufklärungsarbeit zu leisten und am besten funktioniert diese, wenn die Azubis für eine Zeit in Unternehmen der Region tätig sind. „Dann sehen die Betriebe, wie sie arbeiten und ins Team passen und es entsteht ein ganz anderes Miteinander“, so Jablonski.
Diese Erfahrung machte auch Christoph Breitengraser, Serviceleiter des Renault Autohauses der Wahl-Group in Koblenz. Die Kooperation mit fit & flink läuft nun schon seit vier Jahren. Derzeit absolvieren zwei Auszubildende zum Kfz-Fachpraktiker ein dreimonatiges Praktikum in der Werkstatt. „Ich schätze die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ausbildern und Betreuern“ betont Breitengraser. Einmal in der Woche besucht Michael Jablonski seine Schützlinge vor Ort. „Besondere Situationen wie z. B. benötigte Ruhepausen werden im Vorfeld abgeklärt. Aber ansonsten machen wir keine Unterschiede zu anderen Auszubildenden. Die Jungs sollen hier voll integriert werden.“ ist man sich einig. Aus diesem Grund müssen die Auszubildenden auch ein Bewerbungsschreiben verfassen und sich der Situation eines Vorstellungsgespräches stellen. „Bisher haben wir nur positive Erfahrungen gemacht. Ein großes Lob geht an unser Werkstattteam, das die Jungs direkt integriert und die jeweiligen Eigenarten einfach annimmt. Das ist nicht immer selbstverständlich“, hebt Breitengraser hervor. Umso mehr freut es ihn, dass die beiden Auszubildenden aus dem Heinrich-Haus inzwischen vollwertige Mitglieder im Werkstattteam sind und sich dort richtig wohlfühlen. „Von dieser Kooperation profitieren beide Seiten, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels“ wie Michael Jablonski feststellt.
Die positiven Erfahrungen in Koblenz führen jetzt dazu, dass die Kooperation mit der Wahl Group sogar noch ausgebaut wird: Ab dem 18.05.2020 bietet das auch das Renault Autohaus der Wahl-Group in Wiesbaden weiteren Praktikumsplatz für einen Teilnehmer aus dem Heinrich-Haus an.
Für Fragen zur Ausbildung oder Kooperation mit fit & flink – Die Autowerkstatt stehen Stefan Kring, Leiter des Bereichs Mobilität oder Michael Jablonski, Ausbilder bei fit & flink, gerne zur Verfügung (Telefon: 02622/ 892-3886 oder Email: stefan.kring@heinrich-haus.de).
Drei Auszubildende aus den Berufsbildungswerken (BBW) der Josefs-Gesellschaft wurden mit dem Heinrich-Sommer-Preis 2018 ausgezeichnet – für hervorragende Leistungen, die weit über Zeugnisnoten hinausgehen. Unter den Preisträgern ist Robin Mersinger, der im BBW des Heinrich-Hauses in Neuwied einen beeindruckenden Weg gegangen ist und sofort nach seinem exzellenten Abschluss von einem Kooperationsbetrieb im allgemeinen Arbeitsmarkt übernommen wurde.

In den drei BBWs der Josefs-Gesellschaft (JG) erhalten junge Menschen mit Behinderung eine Erstausbildung im dualen System und werden dabei intensiv unterstützt und begleitet – auch wenn es anschließend darum geht, sich in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Einmal jährlich ehrt die JG drei Azubis mit dem Heinrich-Sommer-Preis, der mit 500 Euro dotiert ist. „Nicht nur das Wissen und Können, das sie sich erarbeitet haben, sind entscheidend, sondern ganz besonders ihre Entwicklung zu einer starken, selbstbewussten Persönlichkeit“, sagte Andreas Rieß, Vorstand der JG, im Rahmen einer Feierstunde am 12. Juni in der Kölner JG-Zentrale. Er dankte den Preisträgern im Beisein ihrer Angehörigen und Ausbilder vor allem, dass sie als gutes Beispiel vorangehen und andere Menschen motivieren.
Vom unmotivierten Schüler zu einem der Kammerbesten
Dass er einmal als Vorbild ausgezeichnet wird, hat Robin Mersinger keinesfalls gedacht. Schließlich galt er jahrelang als fauler Schüler mit wenig Engagement, eine Ausbildung anzugehen. Doch dann stellte er sich im BBW des Heinrich-Hauses in Heimbach-Weis allen Herausforderungen: Nach einer Eignungsabklärung und anschließender Berufsvorbereitender Bildungsmaßnahme konnte er die gewünschte Ausbildung als Industriemechaniker in der KWN aufnehmen. „Am Anfang verfielen Sie gern in alte Verhaltensmuster, zogen sich zurück und konnten nicht an Gruppenangeboten teilnehmen“ erzählte Rieß in der Laudatio. Doch dann habe Mersinger seine Chance erkannt und mit viel Ehrgeiz, aber auch viel Selbstkritik, nicht nur wahrgenommen, sondern alle Erwartungen weit übertroffen. Seine Ausbildung konnte er bei der IHK-Prüfung mit einem herausragenden Ergebnis von 96,74 Prozent abschließen. Damit gehörte er zu den Kammerbesten und konnte seine Ausbildung sogar um ein halbes Jahr verkürzen.
Dass ihm der gewählte Beruf liegt, konnte er auch während einer langen VAmB-Phase beweisen. Bei der „Verzahnten Ausbildung mit Berufsbildungswerken“ bilden Betriebe und Berufsbildungswerke junge Menschen mit Behinderung gemeinsam aus. Seinen Arbeitgeber Henrich & Moritz Elektrotechnik GmbH & Co. KG konnte Mersinger mit seinen Leistungen und seiner Zuverlässigkeit so überzeugen, dass er ihn direkt nach seinem Abschluss übernommen hat. Und nicht nur in dieser Hinsicht hat Mersinger überzeugt: Während seiner Ausbildung hat er seinen Realschulabschluss nachgeholt und macht gerade in der Abendschule das Fach-Abitur. Er lebt mittlerweile in einer selbstgegründeten Dreier-WG und regelt Alltag, Haushalt und Job völlig eigenständig. Dieser Weg und die persönliche Entwicklung sind beeindruckend und dienen vielen als Vorbild, weshalb er nun mit dem Heinrich-Sommer-Preis geehrt wurde.